anton christian
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Walter Klier

Man weiß ja nie, wann so ein Bild fertig ist. Der Betrachter denkt, man sollte sie ihm wegnehmen, bevor er ein neues ganz anderes drübermalt, und ihm stattdessen eine frische weiße Leinwand geben, aber vielleicht geht das nicht so, es braucht diese problematischen Vorstufen, Zwischenstufen, achwas, Stufen eben, ein steter Gedanke an das Gleichgewicht:

Grob und fein liegen in dieser Malerei nebeneinander, Fair is foul and foul is fair, wie ein turnersches Boot in einem Inferno von Nebel und Meer als feines Präzisionsgerät gipfelt das Bild dann am Ende in einem aufgerissenen Mund oder Auge, übereinandergelegten Händen, den in der Müdigkeit eines frühen Abends um das Handgelenk gewinkelten Fingern der andern Hand, ordentlich nebeneinander mit den etwas durch die Perspektive verschobenen Knöcheln, die weißer glänzen als der Rest.

Drumherum das Unwetter der groben Pinselstriche, ein kleiner Regen von Klecksen, die rote Rinnspur vom oberen Bildrand wie eine Aufforderung an die Kollegen von der Spurensicherung, die dem Krimi inneren Halt geben mit ihrem ungerührten Positivismus, während der Kommissar im dunkeln tappt, in sein Privatleben verstrickt und keinen klaren Gedanken.

Literatur kenne nur Nacheinander, die Malerei nur Nebeneinander, meinet Gotthold Ephraim Lessing in seiner Schrift Laokoon oder über…, doch darin liegt eben gerade das Problem und nicht schon seine Lösung, welches Herr Lessing schließlich schon durch die schiere Länge seines Werkleins einräumet.